Am Samstag, den 19. Juli 2014, fand in Speele die Sternwanderung, anlässlich der 750 Jahrfeier, bei strahlendem Sonnenschein und mit zahlreichen Teilnehmern, statt.
Als gegen 12:00 Uhr die ersten Wandergruppen aus den umliegenden Dörfern
auf dem vorbereiteten Festplatz in Speele eintrafen, standen Bratwürste
und kalte Getränke zur Verfügung. Nach dem freien Verzehr und einer
kleinen Auszeit der Gruppen aus Bonafort, Knickhagen, Lutterberg,
Spiekershausen und Wilhelmshausen entwickelte sich wieder Kraft für den
nächsten Wanderabschnitt. Nach einigen Grußworten der jeweiligen
Wandergruppenführer und der Übergabe von Gastgeschenken an
Ortsbürgermeister Fred Kaduhr, gab es einen wissenswerten Vortrag über
die Entstehung unseres Fuldatals von Franz-Josef Hund. Gegen 13:15 Uhr
zogen nun alle gemeinsam Richtung Gut Wißmannshof.
Auf dem Golfplatz angekommen, wurden die Speeler und Speelerinnen mit
ihren Gästen herzlichst in einem Festzelt in Empfang genommen. Walter
Jentsch, der sich zuvor mit den Geschichten und Chroniken der Dörfer
auseinander gesetzt hatte, erzählte einige interessante aber auch
lustige Anekdoten aus vergangenen Zeiten. Bei Kaffee und Kuchen
berichtete der neue Gutsbesitzer Herr Landefeld einige Einzelheiten über
die Zukunft des Freizeit- und Golfresort Gut Wißmannshof.
Alle waren sich einig, das war ein gelungener Tag.
Starkes Unwetter hinterlässt seine Spuren in Speele
Seit einem halben Jahrhundert, und länger, hat es so ein Unwetter in
Speele nicht mehr gegeben. Bäume wurden entwurzelt, Bäche wurden zu
reißenden Strömen. Als es am Dienstag, den 10. Juni um 21:30 Uhr
donnerte wie ein Urknall, erstarten viele Anwohner ehrfurchtvoll und das
Unheil nahm seinen Lauf. Riesige Wassermengen fielen vom Himmel und
konnten vom Erdboden nicht aufgenommen werden.
Am schlimmsten war der Siegengraben betroffen. Hier führt der sonst so
ruhige Bach das Oberflächenwasser aus den Bereichen Gut- Wissmannshof
und der Kreisstraße Speele Lutterberg ab.
Schnell war die Brücke an der Köhlerhütte und der Durchlass am Roten Weg
durch Geröll und Baumstämme verstopft. Bis zu einem halben Meter hoch
schoss das Wasser über die Mauer, riss ein Fahrzeug mit sich und bahnte
sich den Weg durch Mengers Scheune zur Fulda.
Über die Felder schoss das Wasser in Richtung der Straße vor dem Siegen. In Höhe des Hauses der Familie Linnenkohl war es schon über die Bordsteinkante geflossen.
Familien und Nachbarn kämpften gegen die Wassermassen und verschlossen die Kellerfenster mit einfachsten Materialien die greifbar waren, um eine noch größere Katastrophe zu vermeiden. Der Berg hinter den Häusern war völlig instabil geworden. Weiter unterhalb lief der offene Kanal im „Schweineweg“ über und füllte die Keller der Familien Simon und Türpe. Gut, dass Heiko Schnurbusch im letzten Jahr, eine Mauer entlang seines Grundstückes erbaut hatte. Auch hier war das Wasser über die Bordsteinkante gelaufen und konnte im letzten Moment vom Haus abgewiesen werden. So lief es nicht durch das Haus, sondern durch den Garten. Das dort aufgebaute Gartenhaus wurde dabei unterspült. Viele Kellerräume im Dorf standen Minuten später unter Wasser.
An der „Roddebach“ kam so viel Wasser an, dass die Straße unterhalb des
Warteturms weggespült wurde und ein Graben bis zu sechs Metern Tiefe
ausgespült wurde. Gegenüber der Spiegelmühle, wo der „Roddebach“ in die
Fulda mündet, sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Hier hat sich das
Geröll aus Steinen und Hölzern auf der Wiese ausgebreitet. Im
Waldfried, am „Roten Siegengraben“ war es nicht ganz so schlimm. Dennoch
wurde die Fußgängerbrücke weggespült und es musste eine Behelfsbrücke
gebaut werden. Das Haus Waldfried wurde wie durch ein Wunder verschont.
Den Einsatzkräften der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass es nicht noch schlimmer für uns gekommen ist. Als sie sich in den frühen Morgenstunden langsam zu Ruhe begaben, braute sich leider die nächste Schlechtwetterfront auf. So kam es am Mittwoch im Laufe des Vormittags noch einmal knüppeldick. Die gelebten Bilder des Vortages wiederholten sich. Wieder waren es die Feuerwehrfrauen und –Männer, die unermüdlich im Einsatz waren um Schlimmeres zu verhindern. Ein Unwetter wie es Viele aus dem Fernsehen kennen, war nun plötzlich bei uns angekommen.
Die Aufräumarbeiten am Donnerstag gingen bis in die Abendstunden. Auch hier waren viele fleißige Helfer aus dem Dorf im Einsatz. Als Ortsbürgermeister bedanke ich mich ganz besonders bei den Feuerwehren aus Staufenberg und Niestetal. Bei den vielen freiwilligen Helfern aus der Nachbarschaft und auch bei denen, die Kaffee, Kuchen und Getränke sowie ihre privaten Trecker und Bagger mit im Einsatz gegen die Wasserfluten zu Verfügung gestellt haben. Was bleibt, ist ein Schrecken und viel Respekt vor den Naturgewalten, aber auch die Gewissheit, dass bei solchen Ereignissen niemand auf sich allein gestellt ist, sondern wir immer wieder eng zusammenrücken und einander helfen. Dafür danke ich im Namen aller Betroffenen.
Es scheint sich herum gesprochen zu haben, dass es sich lohnt, bei den Geburtstags-Festen in Speele dabei zu sein. So füllten sich bei strahlendem Sonnenschein und bestem Sommerwetter am Pfingstsonntag schnell die Bänke neben der „Speeler Seebühne“. Die Sonnenschirme fanden kräftige Männer, die sie an strategisch passende Plätze brachten, damit es auch den weniger Sonnen hungrigen Gästen gut ging.
Wieder hatten viele fleißige Hände des Festausschuss und der Speeler Vereine einen einladenden Festplatz hergerichtet. Neben dem Getränkewagen, der immer dicht umlagert war, stand die Bühne, auf der Tobias Grabant mit seinem Instrument seinen Platz fand. Von dort hatte er direkten Kontakt zu seinem Publikum, das seine Musik mit fröhlicher Stimmung annahm und ihm mit lautem Applaus dankte
Wie schon bei dem letzten Fest war auch dieses Mal reichlich für das leibliche Wohl gesorgt. Nachmittags wurde selbst gebackener Kuchen – ein großes Dankeschön an die vielen Bäcker/innen! – und Kaffee angeboten. Auf dem Weg zum Kuchenstand ging es vorbei an dem Stand des Jugendclubs: sie hatten alles vorbereitet, um später Kinderhamburger anzubieten, die großen Absatz fanden. Und im Hintergrund schmorte dicht am Bootsanleger der vielfach angekündigte Hinterschinken, und die Erwartungshaltung wuchs im Laufe des Nachmittags, bis endlich die ersten Portionen verspeist werden konnten. Offenbar hatten die Veranstalter nicht zu viel versprochen.
Besonders schön war es, das fröhliche Lachen der Kinder zu hören, die sich auf der Hüpfburg vergnügten oder das Angebot annahmen, eine kleine Bootstour auf der Fulda zu machen.
Der Höhepunkt des Nachmittags war der Auftritt des Shanty-Chors auf
Landwehrhagen, der von der speziell errichteten „Speeler Seebühne“ seine
maritimen Lieder erklingen ließ.
Bei seiner Begrüßung hatte unser Ortsbürgermeister Fred Kaduhr noch
erwähnt, dass der Besuch des Festes dieses Mal vielleicht etwas geringer
ausfallen würde, wegen diverser Veranstaltungen im Umfeld. Aber er
irrte: trotz Stadtfest in Kassel und Händelfestspielen in Göttingen
haben die Speeler zusammen mit ihren Gästen ausgelassen Geburtstag
gefeiert und am 19. Juli geht es weiter mit der Sternwanderung. Sie sind
herzlich eingeladen!