BUND zu Gast in Speele

Insektenfreundliches Speele.

Anfang März war der BUND, Leader Göttinger Land, zu Gast in Speele. Der Ortsrat hatte zu einer Beratung an den Fulda Wiesen gebeten. Was können wir für die Artenvielfalt und Insektenförderung tun, um den dramatischen Artenschwund der einheimischen Pflanzen, Vögel und Reptilien zu verbessern. Unser FFH-Gebiet mit dem dunklen Wiesenknopf und Armeisenbläuling sowie der Gewässerrandstreifen wurden gesichtet und beratende Gespräche geführt. Der Umweltbelastende Zustand von überwiegenden Plastikmüll am Uferbereich ist erschütternd, hier ist ein dringender Handlungsbedarf, dem wir uns stellen müssen. Auch über den insektenfreundlichen Randstreifen am Obstgarten, der in Zukunft mit mehrjährigem Saatgut angelegt wird, tauschten wir uns aus. Der Blumensamen ist bereits erworben worden. Insgesamt ein spannendes und erfolgsorientiertes Gespräch. Der Ortsrat wird die empfohlenen Maßnahmen umsetzen und wird sie darüber weiterhin informieren.

Erneuerung des Kulturpfads in Speele

Die Schilder des Kulturpfads in Speele hatten einen frischen Anstrich nötig, fand Fred Kaduhr, Ortsbürgermeister in Speele. Dazu wurden alle Tafeln abgebaut. Im zur Werkstatt umgebauten Carport versammelten sich alle Ortsratsmitglieder, um die Infotafeln auseinanderzubauen, das Holz abzuschmirgeln und neu zu streichen. „Sie sind jetzt fertig aufgearbeitet und mit Farbe geschützt. In einer Woche ist die Aktion abgeschossen. Alle 29 Tafeln stehen dann wieder an ihrem Platz“, stellte Kaduhr zufrieden fest.

Seit 15 Jahren befinden sich die Hinweistafeln an ihrem Platz, geschaffen von dem inzwischen verstorbenen Karl Heinz Buhre. „Hier kann die jüngere Generation sehen, wie es früher in Speele aussah und woraus sich das heutige Ortsbild entwickelt hat“, findet Kaduhr. Da er selbst Wandergruppen führt, hat er die positive Reaktion der Wanderer erlebt. „Wenn wir am Warteturm über den Tiefenbrunnen in den Ort kommen, sind alle dankbar für die Informationen auf den Tafeln“, sagte er. Überregionale Wanderwege wie der 250 Kilometer lange Studentenpfad X 13 von Göttingen nach Marburg und Gießen oder ein Abstecher des Kasselsteigs verlaufen hier.

Schilder und Pfosten des Kulturpfads in Speele erneuerten die Mitglieder des Ortsrats am vergangenen Wochenende. Mit dabei waren Fred Kaduhr, Franz-Josef Hund und Christian Thiele. 

Naturschätze mit Europaprädikat in der Speeler Fuldaaue bewahren und entwickeln

Informationsveranstaltung zum FFH-Gebiet „Fulda zwischen Wahnhausen und Bonaforth“

Vor den Toren von Speele im südwestlichsten Teil Niedersachsen dehnen sich entlang der Fuldaufer weitläufige Wiesen aus. Nichts Besonderes, sagen Sie? Doch: Dieses Grünland hat es in sich! Es handelt sich hier überwiegend um sogenannte „Magere Flachland-Mähwiesen“ – einen von vielen Lebensraumtypen, die nach der Fauna-Flora-Habitat-(FFH-)Richtlinie der EU besonders schutzbedürftig sind und zu deren Erhalt eigene Schutzgebiete ausgewiesen wurden. Ein solches FFH-Gebiet – eines von 385 in ganz Niedersachsen – ist die „Fulda zwischen Wahnhausen und Bonaforth“. Hier geht es neben dem Schutz von uferbegleitenden Auwäldern und Hochstauden eben vor allem um ebendiese artenreichen Wiesen mit ihren typischen Tier- und Pflanzengemeinschaften. Dieser Wiesentyp ist das Ergebnis jahrhundertelanger menschlicher Nutzung – wenn sich die Landwirtschaft zurückzöge, würde er sofort von Buschwerk und später von Wald überwachsen werden. Daher geht es hier vor allem darum die grünlandgeprägte Auenlandschaft zu erhalten. Die speziellen Anforderungen an die Nutzung und Pflege des FFH-Gebietes wurden in einem sogenannten Managementplan dargestellt, den das Planungsbüro RANA aus Halle (Saale) im Auftrage der Kreisverwaltung Göttingen erstellt hat und der jetzt im Entwurf vorliegt.

Am 18. Juli 2023 fand eine Informationsveranstaltung in Speele statt. Beginn war 17.00 Uhr. Zunächst wurde in einem kurzen Vortrag das FFH-Gebiet und die Pflegeempfehlungen vorgestellt, um anschließend auf die Wiesen am Ortsrand zu gehen und die Thematik „am lebenden Objekt“ zu vertiefen. Mitarbeiter des Büros, aber auch der Kreisverwaltung und des Landschaftspflegeverbandes waren dabei um Rede und Antwort stehen. Der Ortsrat und alle naturinteressierten Bürgerinnen und Bürger waren vor Ort.